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Sie war Programmiererin, Lektorin und Korrektorin, hat in einem Biobauernhof Gemüsekisten gepackt, an der Supermarktkasse gesessen und im Büro gearbeitet - schon mit vielen Tätigkeiten hat Petra Jecker ihr Geld verdient. Seit März tut sie es hauptsächlich als Zustellerin. Für die RZZ Logistik GmbH trägt sie den „Kölner Stadt-Anzeiger“, die „Kölnische Rundschau“, den „Express“ und weitere Tageszeitungen aus. Und sie ist zufrieden damit.

„Stille und friedliche Straßen“

Sie könne eigenständig festlegen, in welcher Abfolge sie die Zeitungen verteile, genieße die frühmorgendliche Stimmung in den „stillen und friedlichen Straßen“, bewege sich viel und freue sich an der Vorstellung, dass die Abonnent:innen dank ihrer Arbeit morgens zu Hause ihre Zeitung aufschlagen können. Nebenher arbeitet sie zweimal in der Woche nachmittags für eine Firma, die Autokennzeichen herstellt.

Durch den Sohn auf die Idee gekommen

Durch ihren Sohn, der ebenfalls Zeitungen austrägt, ist die 55-Jährige, die in Zollstock wohnt, auf die Idee gekommen, es selber damit zu versuchen. In ihrem Einsatzgebiet Köln-Süd begleitete sie zur Einarbeitung ein paar Tage erfahrene Boten, die ihr hilfreiche Tipps gaben; dann ging sie alleine los. Vorgabe ist, dass alle Zeitungen bis spätestes 6.30 Uhr ausgeliefert sein sollen.

Zu Petra Jeckes Zufriedenheit trägt bei, dass sie Springerin ist, also Kolleg:innen in unterschiedlichen Zustellbezirken vertritt. „So habe ich viel Abwechslung.“

Zurzeit steht sie schon vor zwei Uhr auf, weil sie vier Bezirke zu beliefern hat, je einen in Raderthal und Marienburg, zwei in Rodenkirchen; ist weniger zu tun, kann sie später aufstehen oder hat auch mal frei. Mit ihrem Citroën C3 fährt sie zu den Abladestellen, wo sie die Zeitungspakete abholt.

Wie es weitergeht, hängt davon ab, wie sie zuvor ihre Route mit Hilfe von Stadtplanauszügen, in die Hausnummern eingetragen sind, und einer Liste mit Namen und Adressen der Empfänger:innen festgelegt hat.

Zum Teil hält sie mit dem Auto kurz an der jeweiligen Adresse, meistens aber parkt sie es an einem strategisch günstigen Punkt und zieht mit dem von der RRZ gestellten Trolley los, in dessen großen Taschen die Zeitungen stecken.

Effiziente Laufwege ausgearbeitet

Wie gut sie vorbereitet ist, zeigen die Stadtplanausschnitte, in die sie zu Hause die Laufwege so einzeichnet, wie es ihr am effizientesten erscheint. Auch Sonderwünsche werden berücksichtigt. Der eine möchte zum Beispiel, dass seine Zeitung „unten vor der Treppe“ abgelegt wird, und der andere, dass er sie „auf der Fensterbank“ vorfindet. In der Regel kommen die Zeitungen in den Briefkasten.

Mit einer Excel-Tabelle hält Petra Jecker ihre Arbeitszeiten fest. Bei den Springern zählen An- und Abfahrt dazu, auch die vorbereitende Einarbeitung in den neuen Bezirk wird angerechnet. Gezahlt wird der Mindestlohn, aktuell 12 Euro. Mit einem Minijob hat Petra Jecker angefangen.

Weil ihr die Arbeit gefällt, ist sie zum Teilzeitmodell übergegangen: An sechs Tagen in der Woche arbeitet sie durchschnittlich drei Stunden. Mit dem frühen Aufstehen kommt sie gut zurecht. Nach getaner Arbeit und dem Frühstück legt sie sich noch einmal hin. Ihr Vorteil: „Ich konnte schon immer flexibel schlafen.“

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